Das Auge des Horus

Eyra ist ein italienisches Health Tech startup. Ihr erstes Produkt, zurzeit noch in der Prototypen-Phase, ist Horus, ein Wearable, also ein kleiner Computer, den man am Körper trägt. Horus besteht aus einer kleinen Kamera, einem etwas größeren Prozessor und einem Knochenleithörsystem. Die Kamera „sieht“ Die Umgebung des (typischerweise sehgeschädigten) Benutzers, der Prozessor „erkennt“ sie mithilfe von künstlicher Intelligenz und Deep Learning, und das Hörsystem gibt Infos zu den erkannten Gesichtern, Objekten und der Beschaffenheit der Umgebung aus.

Interessant finde ich, dass das Gerät nicht vernetzt ist. Der Nuzter trägt die gesamte Erkennungs-Intelligenz mit sich herum. Das Gerät kommt ohne SIM-Karte aus und ist nicht auf flächendeckendes WLAN angewiesen. So wirkt es jedenfalls auf der Produkt-Website. 

Dadurch bleiben alle Daten beim Nutzer und landen nicht auf irgendwelchen Servern, die sich an keine Datenschutzbestimmungen halten. Dafür entfällt aber auch der bei solchen Systemen sonst übliche vernetzte Lerneffekt. Das Gerät kennt dann nur die „mitgelieferten“ Objekte und das, was jeder individuelle Nutzer ihm beibringt.

Es ist fraglich, ob das auf Dauer so effektiv ist. Andererseits hält sich die Website auch recht bedeckt. Es lässt sich erstmal nicht herausfinden, ob das Gerät nicht doch regelmäßig ans Netz muss um „nach Hause zu telefonieren“.

(via Springwise Newsletter)