Spannender Artikel von u.a. der phänomenalen Helen Leuninger in der aktuellen DGZ 01/2022 (gehoerlosenzeitung.de): „Ideal lernen mit DeafDidaktik“ (S. 26-27).
„Mit DeafDidaktik ist eine Unterrichtsmethode in Deutscher Gebärdensprache (DGS) gemeint, [die darauf abzielt] die Ästhetik und Grammatik der visuell-räumlichen Gebärdensprache für den Unterricht greifbar zu machen.“ (S. 26) DeafDidaktik berücksichtigt, dass Lautsprache linear in der Zeit abläuft und Wissen darum traditionell linear und hierarchisch organisiert. Gebärdensprachen dagegen finden im 3-dimensionalen Raum statt und sind tendenziell simultan strukturiert.
Das Thema ist am Kompetenzzentrum für Gebärdensprache und Gestik (SignGes) der RWTH Aachen angesiedelt. Der DGZ-Artikel berichtet über einen Workshop, der am 6. November letzten Jahres stattfand. Die Doku gibt es hier: DeafDidaktik Workshop.
Ich überlege immer wieder, wie man dem Schriftdolmetschen den Zieltext so gestalten kann, v.a. syntaktisch, dass er für Menschen mit Muttersprache DGS gut lesbar ist. Aber vielleicht sollte man sich für Signer*innen ganz vom linearen Texteditor lösen und in einem Mindmapping-Programm dolmetschen? Oder mit Visual Notetaking/ Sketchnotes?